12 - Hauptbahnhof Lörrach

Ein Bahnhofsvorplatz wird zum Wohnzimmer der Stadt
Der Hauptbahnhof als Visitenkarte der Stadt: Im Rahmen der IBA Basel 2020 hat die Stadt Lörrach (DE) die Chance ergriffen und begonnen, den in die Jahre gekommenen Bereich um den Hauptbahnhof aufzuwerten. Drei Herausforderungen gilt es hierbei zu begegnen: einer Verknüpfung mit den umliegenden Quartieren, der Belebung des Bahnhofsvorplatzes sowie der Sicherstellung der Anschlussmobilität.

Wie viele seinesgleichen in der Region war auch der Hauptbahnhof Lörrach zum Start der IBA Basel in die Jahre gekommen. Leerstand im Bahnhof und wenig Aufenthaltsqualität gepaart mit einem grossen, aber wenig genutzten Bahnhofsvorplatz verlangten nach Veränderung. Durch die Entwicklungsfläche Postareal sowie das Areal Weberei Conrad beiderseits der Gleise kam dem Bahnhof zudem die wichtige Aufgabe zu, diese Gebiete mit der ebenfalls aufgewerteten Innenstadt zu verknüpfen. Im Rahmen der Projektgruppe IBA Aktive Bahnhöfe wurden Massnahmen definiert, die aus dem Bahnhof einen attraktiven Dreh- und Angelpunkt im Stadtgefüge von Lörrach machen sollen. Wichtige Bausteine sind bereits realisiert: Verkehrsangebote wie eine Radstation, Ladesäulen für Elektro-Fahrzeuge oder Carsharing. Auf der Ostseite des Bahnhofs entstand das Steigenberger Hotel, und die Belchenstrasse wurde umgestaltet. Mit dem Wohn- und Geschäftshaus LÖ auf dem ehemaligen Postareal, das im Jahr 2021 fertiggestellt wird, ist auch eine moderate Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes verbunden. In den Jahren 2018 und 2019 lockte die Aktion «Wir machen Platz» zum Bahnhofsplatz. Im Sommer fanden dort zahlreiche Veranstaltungen statt; das erste Veranstaltungsformat zielte stark darauf ab, Potenziale aufzuspüren und Ideen für die zukünftige Umgestaltung zu entwickeln. Im Sommer 2020 fand die Aktion – bedingt durch Bauarbeiten – im Blumenpavillon neben dem Bahnhofsgebäude statt. Hierfür wurde ein seit Jahren leer stehender Pavillon der Deutschen Bahn renoviert und belebt.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der IBA Fachpublikation «Gemeinsam Grenzen überschreiten».