Handlungsfelder

Landschaftsräume

Freiraumqualitäten entdecken, schaffen und nutzen

Die Landschaftsräume bergen ein immenses Potenzial für den trinationalen Wirtschafts- und Lebensraum. Die Erhebungen der Vogesen, des Schwarzwalds und des Juragebirges, die Flüsse Rhein, Wiese und Birs – all diese Landschaftsräume prägen das Bild der offenen, grünen Region Basel. Aufgrund der überschaubaren Grösse der Agglomeration Basel sind Natur und Landschaft fast überall präsent. Landschafts-, Fluss, Grenz- und andere Übergangsräume bieten bisher noch wenig genutzte Entwicklungschancen für eine Region, die sich einem anhaltenden Entwicklungsdruck und wirtschaftlichem Wettbewerb ausgesetzt sieht.

Diese Räume erlauben es, die Verbindung der Stadtregion neu zu denken. Gleichzeitig gilt es, ihre Qualitäten und ihre übergeordnete Rolle zu begreifen. Da Landschaft, Natur und Stadt in der Agglomeration Basel untrennbar miteinander verbunden sind, können diese Herausforderungen nur in (grenzüberschreitender) Kooperation gelöst werden. Die IBA Basel zeigte auf, wie Landschaftsräume als zusammenhängende, facettenreiche Freiraumsysteme miteinander verknüpft werden können. Dies kommt auch den urbanen Räumen zugute.

Stadträume

Mobilität und Stadtentwicklung verknüpfen

Parallel zur Neubewertung der Rolle der Landschaft ermöglichte die IBA Basel städtische Qualitäten in der Agglomeration Basel zu stärken. Im Handlungsfeld „Stadträume” verband sie Stadtentwicklungsprojekte und Mobilitätsangebote und leistete so einen Mehrwert für das Leben in den Quartieren.

Die Städte und Gemeinden im Umland von Basel sind seit Ende der 50er Jahre stark gewachsen und erwarten in den kommenden Jahrzehnten einen weiteren Schub. Die IBA und ihre Projekte befassten sich insbesondere mit der Stadtentwicklung im Bestand entlang von Tramlinien oder um S-Bahnhöfe und Bahnhöfe. Letztere verstand sie als Kristallisationspunkte urbaner, funktionaler und kultureller Zentren. Ortsspezifische Lösungen mussten unter Einbeziehung zahlreicher Akteure - von der Bewohnerin bis zum Entscheidungsträger in Strasbourg, Stuttgart oder Bern – entwickelt werden. Dabei konnten gut konzipierte, abgestimmte und entsprechend gestaltete Lösungen zum Vorbild für die Transformation ganzer Teilräume werden. Dieser Lerneffekt wurde beispielsweise in der Projektgruppe „Aktive Bahnhöfe” angestossen, in der IBA Projektträger bei der Neudefinition der Bahnhöfe als Drehscheiben der Agglomeration zusammengearbeiteten.

Zusammen leben

Die Zukunft gemeinsam gestalten

Im Handlungsfeld „Zusammen leben” stellte sich die IBA Basel der Herausforderung, aus einer funktionalen Agglomeration mit selbständigen Gemeinden und Städten einen gemeinsamen Raum zu formen. Die Projekte zeigen auf, wie man den Raum grenzüberschreitend wahrnehmen, nutzen und gestalten kann.

Durch die von den Grenzen markierten Unterschiede entsteht eine Vielfalt an miteinander verbundenen Lebens- und Wirtschaftsstandorten. Künstlerische oder kulturelle Projekte werden „raumwirksam”, indem sie den Bezug zu anderen IBA Projekten, Landschafts- und Stadträumen herstellen und so deren Nutzung fördern.

Um den Raum und die Projekte zu stärken, förderte die IBA die Zusammenarbeit der Akteure. Hierzu initiierte die IBA die Bildung von Projektgruppen wie etwa «Transformationsgebiete», in denen die Projektträger gemeinsam an der Gestaltung und Nutzung von Gewerbegebieten arbeiteten. Schrittweise vertiefte sie die Zusammenarbeit zwischen den Projektträgern, aus Kooperation wurde Koproduktion, wurde ein Gemeinschaftsprodukt.

Manche Entwicklungsprojekte befinden sich direkt auf den Grenzen, wie das Projekt „Entwicklungsvision 3Land”. Rund um das Dreiländereck entsteht in den nächsten Jahrzehnten ein trinationaler Stadtteil. Dies kann nur gelingen, wenn die Partner – Huningue, Weil am Rhein und Basel – die Umsetzung Schritt für Schritt gemeinsam abstimmen. Zahlreiche Akteure und Anwohner in den drei Ländern müssen in den Prozess eingebunden werden.