Qualifizierungsprozess

Das Qualifizierungsverfahren der IBA Basel 2020 - der Weg ist das Ziel


Die IBA Basel verfolgte ihre Ziele sowohl mit ihren Projekten wie mit den Prozessen, die deren Realisierung auslöst. Für die entscheidenden Impulse sorgte das mehrstufige Qualifizierungs- und Auswahlverfahren, mit dem die IBA Basel die Projekte öffentlicher wie privater Projektträger auf dem Weg zum IBA Label begleitete. In dem sie neue Herangehensweisen und innovative Lösungsansätze einbrachte, beschleunigte die IBA Basel die Realisierung. Die Projektentwicklung unterstützte sie mit zahlreichen Massnahmen wie Studien, Fachveranstaltungen, Wettbewerben oder sie bot Hand bei Kommunikation oder Finanzierungssuche. Ausserdem verknüpfte die IBA Basel Einzelprojekte mit Gemeinsamkeiten zu thematischen IBA Projektgruppen, um Kräfte zu bündeln und neue Ideen hervorzubringen.

Durch die grenzüberschreitende Betrachtungsweise gewann jedes Projekt Zusatzqualitäten, die nachhaltig dazu beitrugen, die gesamte Region zu stärken. So wurde eine effektive und auf die Bedürfnisse der Bewohner/innen abgestimmte Raumplanung in der trinationalen Agglomeration möglich.

 

 

 

 

Nach dem Auftakt Mitte Oktober 2010 war mit dem öffentlichen Projektaufruf (April 2011) ein Bottom-up Prozess angestossen worden, der über 130 Projektvorschläge  ausgelöst hatte. Diese waren im September 2011 durch das wissenschaftliche IBA Kuratorium anhand der IBA Kriterien überprüft  sowie mit konkreten Empfehlungen zur Weiterbearbeitung vorqualifiziert worden. Rund 40 der so vorqualifizierten Projekte waren auf dem öffentlichen IBA Forum Anfang November 2011 in der e-halle in Basel vorgestellt worden. Für dieses Vorgehen - neben institutionellen Partnern breite Bevölkerungskreise an der Weiterentwicklung der IBA Projekte zu beteiligen - wurde die IBA Basel 2020 im Herbst 2012 mit dem WERKBUND LABEL des Deutschen Werkbundes des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Auf Grundlage der in regelmässigen Abständen ausgesprochenen Empfehlungen des Kuratoriums, teilweise in Form von öffentlichen Hearings zwischen Kuratorium und Projektträgern, wurden die Projekte Schritt für Schritt weiterentwickelt und durch das IBA Büro bis zur Nominierung bwz. der Vergabe des Labels eng begleitet. Unterschiedliche fachliche Veranstaltungen wie das IBA Hochschullabor oder IBA Salons/Kongresse trugen dazu bei, die Arbeiten und Projekte wissenschaftlich zu fundieren, zu stärken und inhaltliche Impulse zu geben. Für Nominierung und die Label-Vergabe zeichnete das IBA Kuratorium sowie in letzter Instanz der IBA Lenkungsausschuss verantwortlich.

Eine erste Projektschau fand im Jahr 2013 statt. In den Sommermonaten hatte die IBA Basel mit ihrer Projektlandschaft verschiedene Orte in allen drei Ländern besucht. Darüber hinaus waren alle 43 IBA Projekte in einer dreiwöchigen Ausstellung im Oktober/November im IBA Haus in Basel gezeigt worden.

Im Herbst 2016 fand die Zwischenpräsentation der IBA Basel in der Voltahalle in Basel statt. Vom 17. September bis zum 20. November 2016 hatte die IBA Basel Expo die Besucherinnen und Besucher jeden Alters dazu eingeladen, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Metropolitanregion Basel zu entdecken. Die sechs spannenden multimedialen Stationen in der IBA Basel Expo ermöglichten auf lebendige und spielerische Weise interaktiv die Vision und Ziele der IBA Basel zu durchlaufen, zu betrachten und zu erleben.

Die Schlusspräsentation der IBA Basel wurde bedingt durch die Regelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie vom Sommer 2020 auf Frühling 2021 verschoben und fand vom 1. Mai bis 6. Juni 2021 im Dome auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein (DE) statt. Die IBA Basel Expo mit dem Titel «Gemeinsam Grenzen überschreiten» zeigt, wie durch innovative Wege, über Grenzen hinweg, neue Lebensräume für die Bevölkerung geschaffen werden. Die entstandenen Projekte werden erlebbar, Prozesse und Akteure sichtbar.

 

Die Zukunft ist Trinational

Im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz wachsen faktisch drei europäische Staaten zu einem metropolitanen Lebensraum zusammen. Dessen Bedürfnisse sprengen die politischen Grenzen der Kommunen, Landkreise, Kantone und Länder. Um den geteilten Raum nachhaltig zu gestalten, bedarf es einer aktiven Begleitung grenzüberschreitender Vorhaben: Die lange Tradition der trinationalen Zusammenarbeit hat gezeigt, dass bestehende Planungsinstrumente und Kooperationsgefässe um ein grenzüberschreitendes Projektmanagement wie das der IBA Basel ergänzt werden müssen.

Modelle für Morgen gestalten

Den Prozess des Zusammenwachsens der trinationalen Region förderte die IBA Basel durch die Qualifizierung und die Umsetzung von Modellprojekten, die im Interesse aller einen Mehrwert für den gemeinsam genutzten Raum schaffen. IBA Projekte bleiben Initiativen zur Weiterentwicklung und Neugestaltung der Region Basel. Dabei geht es um zukunftsweisende Ideen, aber auch darum, den grenzüberschreitenden Dialog zu fördern, Ansichten anzunähern, Einsichten festzuhalten, gleichberechtigte Partnerschaften zu entwickeln und voneinander zu lernen. Damit haben IBA Projekte ermöglicht, genau die Prozesse auszulösen, die es heute für die grenzüberschreitende Kooperation von morgen braucht.