04 - Bad Bellingen rückt an den Rhein

Anbindung an den Rhein und den Metropolitanraum
Das Projekt Bad Bellingen rückt an den Rhein ist ein Schlüsselprojekt der IBA Rheinliebe. Heute durch eine Autobahn getrennt, sollen die Verbindungen zwischen dem Herzen der Gemeinde und dem Rhein verbessert werden, die Ufer an Attraktivität gewinnen. Die im Rahmen der IBA Rheinliebe erstellte zweisprachige Beschilderung macht Bad Bellingen (DE) zum Ausgangspunkt einer fast 60 Kilometer langen trinationalen Rhein-Route.

Bad Bellingen ist für seine besonders schöne Landschaft im südlichen Markgräflerland (DE) bekannt. Insbesondere der Kurpark und das nahe Rheinufer entlang den Gemarkungen Bad Bellingen, Bamlach (DE) und Rheinweiler (DE) sind für ihre Natürlichkeit und Artenvielfalt bekannt. Aufgrund des Artenreichtums seiner Vogelwelt und der vielen Orchideensorten ist die Natur des Rheinvorlandes besonders geschützt. Seit Jahrhunderten sind die Menschen dem Fluss eng verbunden. Die Dörfer liegen zwischen Reben und Rhein. Weinbau und Fischfang bildeten lange die Lebensgrundlage. Durch den Bau der Autobahn in den frühen 1960er-Jahren wurde jedoch eine Barriere errichtet, die nur an wenigen Stellen durchbrochen ist. Die Nähe zum Fluss kann man im Ortsbild nur noch schwer finden. Mit der Beteiligung an der Projektgruppe IBA Rheinliebe möchte die Gemeinde Bad Bellingen die Anbindung zum Wasser und zur Naherholungszone am Rhein wieder stärker hervorheben und den Fluss für die Menschen neu erlebbar machen. Im Bereich des Rheinufers wird die Aufenthaltsqualität durch verschiedene bauliche Massnahmen wie eine neue Ufermöblierung, Fitnessparcours und eine Radraststation deutlich gesteigert. Die Fern- und Nahwanderverbindungen und Radwege am Rhein sollen enger mit dem Ort verbunden werden. Zentrales gestalterisches Element ist ein Aussichtssteg auf der Höhe der Balinea Thermen. Die Besucher gehen zunächst vom Kurpark hinab in eine schmale
Strassenunterführung. Von dort steigt der Weg hinauf auf einen 24 Meter langen, sanft ansteigenden, fächerförmigen Aussichtssteg. Man lässt den Verkehr und die Betonbauwerke hinter sich, steht über dem Rhein wie auf einer Theaterbühne, und der Blick weitet sich über die Flusslandschaft. Der Mensch wird wieder Teil seiner natürlichen Umgebung. Bad Bellingen nutzte die Möglichkeiten des Experimentierraums IBA: Für die Unterführung gab es einen internationalen Wettbewerb mit einem Bürgerbeteiligungsverfahren. Durch die aktive Rolle der Gemeinde in der trinationalen Projektgruppe der IBA Rheinliebe konnten zudem Verbindungen zu den Schweizer und französischen Nachbargemeinden geknüpft werden. Damit ist der Grundstein für die weitere Entwicklung des Rheinufers gelegt. Auch künftig werden die ökologische Entwicklung und Freizeitnutzung des Flusses und seiner Ufer im Mittelpunkt stehen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der IBA Fachpublikation «Gemeinsam Grenzen überschreiten».